gewölle

Unverdauliche und keratine Nahrungsbestandteile wie Haare,Zähne,Krallen und Schnäbel werden bereits vor der Darmpassage im Magen zu walzenförmigen Speiballen (Gewölle) zusammengepresst,wieder hochgewürgt und ausgespuckt.Dieser Vorgang wird durch aufreissen des Schnabels,das wie ein Gähnen aussieht,und wiederholtes strecken des Halses eingeleitet.Kommt der Speiballen dann zum Vorschein,wird er durch schütteln des Kopfes herausgeschleudert.Danach erfolgen einige Schluckbewegungen um den normalen Halszustand wiederherzustellen.In den allermeisten Fällen würgt der Adler die Gewölle während Ruhephasen,irgendwo auf einem Felsgrat oder einer Tanne aus.

Aus den Gewöllen können sehr gut Rückschlüsse über die Ernährung des betreffenden Steinadlers gezogen werden.Knochenfragmente werden vom Steinadler (auch bei anderen Greifvögeln) im Gegensatz zu Eulen,besser verdaut und sind in den Gewöllen weniger zahlreich vorhanden.Beim Steinadler besteht ein solcher filziger Speiballen zu einem grossen Teil aus Haaren und Krallen und weisen sehr variable Masse auf.Einige sind relativ klein und besitzen die Dimensionen einer Baumnuss,andere wiederum zeigen beachtliche Grössen,um 130 mm in der Länge und 55 mm im Durchmesser.

 

Dieses relativ grosse Gewölle besteht aus Haaren von Murmeltier und Steinwild.Ich fand es in der Nähe eines besetzten Horstes unter einer alten Fichte welche dem dortigen Adlerpaar als Warte dient.

Länge: 120 mm,Durchmesser: 45 mm

 

Dieses Gewölle,gefunden auf einem stark exponierten Grat auf 2500 m.ü.M.,besteht aus Haaren und kleinen Knöchelchen vom Murmeltier.Zudem sind die unverdauten Überreste einer Vorderpfote eines jungen Murmeltiers fast vollständig erhalten geblieben.

Länge: 86 mm,Durchmesser 39 mm

 

Frisch ausgewürgtes,aus Haaren von Murmeltieren bestehendes Gewölle.Im frischen Zustand befindet sich eine hauchdünne,glitschige Schicht auf dem Gwölle welche der Adler im Magen produziert.Somit wird das auswürgen erheblich vereinfacht.

Länge: 105mm,Durchmesser 36 mm